Sehr geehrte Angehörige,
Liebe Freunde des Hauses,
Das ereignisreiches Jahr 2020 nähert sich dem Ende. Wie gewohnt ist unser Haus dekoriert, der Speiseplan weihnachtlich angepasst, die Betreuung auf das Fest der Feste ausgerichtet aber irgendwas fehlt. Es wird gelacht es wird gescherzt, aber immer nur die gleichen Stimmen. Ja es fehlt was im Hause, es sind die zunehmenden Besuche in der Weihnachtszeit von Ihnen liebe
Angehörige. Oh wie oft würden wir uns gern in dieser vermeintlich stressigen Phase des Jahres für Sie Zeit nehmen, um einen Klönsnack zu halten, wie es Mutti oder Vati geht und was wir verändern können, damit es Ihren Liebsten bei uns noch besser geht als bisher. Sicherlich sind wir
nicht immer einer Meinung und es gibt den einen oder anderen Streitpunkt. Aber dies gehört zum „Menschsein“ schließlich dazu. Und welcher konstruktive Konflikt hat noch keinen weitergebracht?
Wir hier leben davon, von der täglichen Auseinandersetzung zwischen Theorie und Praxis ganz zu schweigen. Ich denke rückwirkend betrachtet, für das Jahr 2020 haben wir hier unseren erfolgreichen Weg den wir vor Jahren eingeschlagen haben erfolgreich fortgeführt. Wir in unserem
Haus erleben eine Fokussierung, immer mehr auf die Behandlungspflege, und Erbringung medizinische Dienstleistungen. Sicherlich auch dem geschuldet, dass ich selber in einem Krankenhaus gelernt habe. Und es im Wandel der Jahre bemerkt habe, wie viele andere Einrichtung einfach nur noch nach dem Motto „Satt und Sauber“ handeln. Weil sie nicht mehr
wissen, wie sie den täglichen Gegebenheiten des deutschen Staates und Vorschriften genüge tun sollen. Hier denke ich, sind wir die Ausnahme, so wie wir mit unserem Mitarbeitern umgehen und welches Benefiz System wir haben. Unsere Mitarbeiter haben es sich aber auch redlich verdient. Wir sind stolz auf jeden einzelnen der zu unserem Team dazugehört. Solch ein Zusammenhalt, eine Leistungsbereitschaft und Pflichtbewusstsein über die Feierabende hinaus, sucht ihresgleichen. Als Inhaber dieses kleinen bescheidenen Hauses ist dies nicht nur einfach eine Floskel „Stolz zu sein“ auf so ein tolles Team, was so entschlossen zusammenhält. Gerade diese
„beschissene“ Zeit zeigt es mir täglich aufs Neue.
Und letztendlich waren es auch die Mitarbeiter, die vor einem Jahr den Umbruch zur Digitalisierung wagten, und nun erfolgreich bewältigt haben. Obwohl sie wissen, das noch ein Stück Arbeit auf uns wartet. Wir sind sicherlich anders in unserem Haus, auch was manchmal unsere sehr saloppe Ausdrucksweise angeht. Frei nach Helmut Schmidt ich zitiere: „political correctness, ist was für Idioten die meinen dass man ein Stück Scheiße am sauberen Ende aufheben kann“. Um in der Pflege arbeiten zu können, um auch diesen psychischen Druck stand halten zu können etablieren sich gerne atypische Verhaltensweisen. Die so genannte „Seelenhygiene“ steht bei uns täglich im Vordergrund. Dem verleihen wir durch unsere saloppe Umgangsform oftmals Ausdruck. Dies wissen Ihre Lieben, unsere Bewohner aber immer sehr zu schätzen, denn schließlich wird bei uns täglich gelacht und kein „Trübsal geblasen“. Auch wenn es nach Außen hin manchmal sicherlich nicht den Anschein hat, was wir hier für krasse Vollblutprofis sind, sehe ich das oftmals im Vergleich zu anderen Einrichtung. Aber auch im täglichen Geschehen, wenn ich mich mit unseren Bewohnern unterhalte und merke wie glücklich und zufrieden wir hier alle miteinander unser Leben verbringen.
Was wir uns fürs neue Jahr vorgenommen haben:
Wir werden Dank unserer Digitalisierung im Laufe des nächsten Jahres Ihnen einen Zugang über das Internet in unserer Pflegedokumentation Software ermöglichen können. Dies wird MediFox Connect genannt, wo Sie sich über ihre Liebsten informieren können und in Zukunft auch Belege
einsehen können. Desweiteren haben wir uns vorgenommen unsere Küche mit „Fit im Alter – Gesund essen, besser leben“ zertifizieren zu lassen. Dies drückt aus, welch eine ausgewogene Ernährung es bei uns im Haus gibt. Auch haben wir uns vorgenommen neues Mobiliar, wie zum Beispiel Nachttische für die Zimmer anzuschaffen. Sollten wir im Sommer noch ein paar „Kröten“ über haben, wollen wir den Garten etwas verschönern. In der Mitte des bisherigen Rundlaufes, könnte man wundervoll ein paar schöne Pflanzen oder andere Gewächse zum Erleben und anfassen pflanzen. Der Hühnerstall wird einen veränderten Auslauf erhalten. Seien Sie gespannt, was uns spontan noch alles so in den Kopf kommt. Wo wir sehr darauf gespannt sind, ist wie unsere Pflegesatzverhandlung ausfallen wird. Wir möchten Sie hier liebevoll schon etwas vorwarnen, dass wir hoffen eine ähnliche Steigerung unserer Pflegesätze erzielen zu können wie
es dieses Jahr im April geschehen ist. Ich bin mir bewusst welche finanzielle Belastung letztendlich ein Entgelt darstellt. Aber wie man es oftmals in den Medien wahrnehmen kann, muss das Personal in Pflegeheimen, und nicht nur die Pflege direkt, sondern auch die Küche und Hauswirtschaft wesentlich besser entlohnt werden. Da der Gesetzgeber hierfür noch immer nicht bereit ist sie besser zu unterstützen, bleibt es leider an Ihnen hängen. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten mit Hilfe des Sozialamtes Situationen zu schaffen, die für alle Seiten sehr erträglich sind. Ich kann hier nur an sie appellieren, mich gerne jederzeit direkt anzusprechen und nicht den
Weg über Dritte zu suchen. In diesem Sinne; lassen Sie uns die nächsten Monate noch die Pobacken zusammen kneifen und unsere eigenen privaten Befindlichkeiten hinten anstellen. Damit wir uns hoffentlich nächstes Jahr
wie gewohnt ausleben können. Denn Verzicht hat noch niemanden geschadet.
Ein guten Start ins neue Jahr und bleiben Sie gesund.
Axel Niemeyer